In dieser Podcastfolge sprechen wir über Perfektionismus bei Kindern und wie er Lernprozesse beeinflusst. Manche Kinder trauen sich nicht, Fehler zu machen, weil sie Angst haben, nicht gut genug zu sein. Doch diese Angst kann sie daran hindern, Neues auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. Wir zeigen, wie wir als Eltern, Lehrkräfte und Lernbegleiter:innen Kinder dabei unterstützen können, den Leistungsdruck loszulassen und ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln.
In dieser Folge erfährst du,
- warum Perfektionismus Kinder blockieren kann.
- worin der Unterschied zwischen gesundem und ungesundem Perfektionismus liegt.
- wie Eltern und Lehrkräfte unbewusst Perfektionismus verstärken.
- welche fünf Strategien helfen, den Druck zu reduzieren.
Wie Eltern und Lehrkräfte unbewusst Perfektionismus bei Kindern verstärken
Perfektionismus entsteht nicht über Nacht – er entwickelt sich oft schleichend und wird durch die Umwelt verstärkt. Eltern und Lehrkräfte haben dabei eine große Einflussmöglichkeit, ohne sich dessen immer bewusst zu sein. Vieles, was gut gemeint ist, kann den Druck auf Kinder erhöhen und die Angst vor Fehlern verstärken.
„Streng dich mehr an!“
Ein klassisches Beispiel sind Sätze wie: „Streng dich mehr an!“, „Das kannst du doch besser!“ oder „Du musst dir einfach mehr Mühe geben.“ Solche Aussagen sollen motivieren, senden aber oft eine versteckte Botschaft: Deine Leistung zählt mehr als dein Lernprozess. Kinder verinnerlichen diese Haltung und beginnen, ihren Selbstwert an ihre Erfolge zu knüpfen. Fehler werden nicht mehr als Möglichkeit zum Lernen gesehen, sondern als persönliches Versagen.
Übermäßiges Lob kann Perfektionismus bei Kindern verstärken
Wenn Kinder nur dann Anerkennung bekommen, wenn sie etwas perfekt machen, kann das zu einer inneren Erwartungshaltung führen: „Ich bin nur dann wertvoll, wenn ich alles richtig mache.“ Stattdessen hilft es, den Fokus auf den Prozess zu legen: „Du hast dir echt Gedanken gemacht und eine kreative Lösung gefunden!“ oder „Ich sehe, dass du dir viel Mühe gegeben hast. Was hast du dabei gelernt?“
Fehlerfreundlichkeit im Unterricht
Lehrkräfte können ebenfalls dazu beitragen, Perfektionismus zu reduzieren, indem sie eine Fehlerfreundlichkeit im Unterricht etablieren. Wer Fehler als normalen Bestandteil des Lernens kommuniziert, nimmt Kindern die Angst davor. Methoden wie lautes Denken („Ich habe hier einen Fehler gemacht – lasst uns mal gemeinsam schauen, woran es liegt“) zeigen, dass selbst Erwachsene nicht perfekt sind und dass Fehler wertvolle Lernchancen bieten.
Kleine Veränderungen in Sprache und Haltung können einen Unterschied machen. Kinder sollen sich ermutigt fühlen, Neues auszuprobieren, ohne Angst vor Fehlern zu haben – denn nur so entsteht echtes Lernen.
Jetzt reinhören und mehr erfahren!
Möchtest du wissen, welche fünf konkreten Strategien helfen, Perfektionismus bei Kindern abzubauen? In unserer Podcastfolge erfährst du, wie du Kindern Sicherheit im Umgang mit Fehlern vermittelst und ihnen hilfst, ihren Selbstwert unabhängig von Leistung zu entwickeln. Höre jetzt rein!
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