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#23 Familienregeln

Brauchen Kinder Regeln?

Vielleicht kennst du die Situation auch. Eine Person in der Familie bringt immer den Müll raus. Doch insgeheim steht das dieser Person bis nach oben. Für sie lautet die Regel, wenn der Müll voll ist, wird er ausgeleert. Für den Rest der Familie lautet die Regel, die besagte Person bringt immer den Müll raus. Irgendwann explodiert die Person. Hätte die Familie früher mal darüber gesprochen, wie lautet denn eigentlich die Regel in der Familie und wer ist dafür zuständig? Dann hätte sie ziemlich viel Stress und Wut vermeiden können.

In dieser Episode unseres Podcasts Kurswechsel Kindheit diskutieren wir, Petra und Andrea, alle brennenden Fragen rund um das Thema ‘Familienregeln und Gruppen’. Denn fehlende Regeln sind häufig die Ursache für Konflikte in Familien und zerstören die Familienharmonie.

Nicht Kinder brauchen Regeln, sondern Familien und Gruppen brauchen Regeln! Wichtig ist, dass man Regeln klar setzt und reflektiert, ob die Regeln das Zusammenleben überhaupt verbessern oder ob Optimierungsbedarf besteht.

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Anleitung zur Aufstellung von Familienregeln

Aus unserer Tätigkeit im Familiencoaching haben wir folgende Tipps, um sinnvolle Familienregeln aufzustellen.

Im 1. Schritt kann sich jedes Familienteil mal überlegen, was er glaubt, was in seiner Familie für Regeln gelten. Sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder werden dabei  mit einbezogen. So erfahrt ihr was die Kinder glauben, was für sie dazugehört. So schätzen sich alle auf  Augenhöhe wert.

Im 2. Schritt reflektiert ihr gemeinsam:

  • Welche Familienregeln sind denn überhaupt ausgesprochen?
  • Wer hat welche Aufgaben?
  • Wer hat welche Kompetenzen?
  • Wer hat welche Verantwortungen?
  • Wo gelten unsere Familienregeln? (Stichwort: alleine mit einem Elternteil, Großeltern)
  • Passen die Regeln überhaupt zusammen?
  • Oder sind das vielleicht total konfuse Regeln, die ganz unterschiedlich sind?
 

Dabei könnt ihr gleich überprüfen, ob es Regeln zum Entrümpeln gibt.

Einigt euch auf fünf oder sechs Dinge, die wirklich ganz, ganz wichtig für euch sind, damit ihr als Familie gut funktioniert.

Damit legt ihr den Grundstein für das Familienregelwerk, das ihr am besten schriftlich festhaltet. Zur Gestaltung der Familienregeln sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt zum Beispiel ein schönes Plakat für eure Familienregeln entwerfen, das ihr an die Wand hängt. Für kleinere Kinder sind Visualisierungen hilfreich.

Das gleiche könnt ihr natürlich auch auf Gruppen, wie Klassen oder Kindergärten, übertragen.

 

Familienregeln
Beispiel einer Vorlage für Familienregeln

Und wenn die Regeln nicht eingehalten werden?

Wahrscheinlich hat der eine oder andere einfach schon mal erlebt, dass er eine Regel aufstellt und die Regel nicht eingehalten wird.

Ein (veralteter) Weg ist die Arbeit mit “Wenn-Dann”-Konsequenzen. Wer kennt es nicht? Ggf. noch aus seiner eigenen Jugend. Wenn du nicht auf die Regeln hörst, hast du Stubenarrest.

Doch ist diese Art der Kommunikation wirklich zielführend?

Nein!

Viel effektiver ist, wenn alle Familienmitglieder die Regeln freiwillig einhalten.

Wenn es nicht klappt, geht nochmal einen Schritt zurück und prüft:

  • Ist die Regel klar formuliert?
  • Muss die Regel angepasst werden, da sich die Situation geändert hat?
  • Fühlt sich ein Familienmitglied dadurch unfair behandelt?

Zur richtigen Kommunikation mit den Kids hilft dir unser Fragenkompass. Du kannst ihn dir kostenlos herunterladen.
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Damit Kinder zu reflektierenden Persönlichkeiten werden, ist es wichtig sie in den Regelprozess miteinzubeziehen und als Familie gemeinsam auf Augenhöhe zu kommunizieren. Nur dann entsteht eine gegenseitige Wertschätzung, die für die Familienharmonie entscheidend ist. Jetzt interessiert uns: Wie steht ihr denn zum Thema Regeln und wie handhabt ihr Regeln in der Familie und in der Klasse? Schreib doch mal ein Statement in die Kommentare.

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