Legatalk Folge 76 – Wenn Noten wichtiger sind als Verständnis

Angst-schlechte-Noten

Viele Eltern kommen in die Lerntherapie mit einer großen Sorge:
„Mein Kind darf in Mathe oder Deutsch nicht noch weiter zurückfallen – können wir nicht parallel am Schulstoff arbeiten?“

Die Angst ist verständlich. Schlechte Noten üben enormen Druck auf Familien aus. Doch die entscheidende Frage lautet: Sind Noten wichtiger als Verständnis?

Meine klare Antwort: Nein. Vor allem Kinder mit Legasthenie oder Dyskalkulie brauchen etwas anderes als kurzfristige Vorbereitung auf die nächste Klassenarbeit.

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Der Irrtum: Schulnoten wichtiger als echtes Lernen

Wenn Noten wichtiger erscheinen als Verständnis, geraten wir leicht in die Falle des „Sofortismus“ – der Haltung, dass schnelle Ergebnisse mehr zählen als nachhaltiges Lernen.

  • Ein Diktat auswendig lernen

  • Lernwörter für die Klassenarbeit pauken

  • Das Einmaleins im Schnellverfahren wiederholen

All das bringt vielleicht eine besser

 

Warum Verständnis wichtiger ist als Noten

Gerade Kinder mit Legasthenie und Dyskalkulie brauchen Struktur statt Symptombekämpfung.

  • Sie müssen ihr Fundament im Lesen, Schreiben oder Rechnen Schritt für Schritt aufbauen.

  • Sie brauchen Strategien, die langfristig funktionieren.

  • Sie brauchen Erfolge, die ihr Selbstvertrauen stärken.

Wenn wir nur auf Noten schauen, bleibt das Verständnis auf der Strecke – und Kinder verlieren zusätzlich das Vertrauen in sich selbst.

Die Folgen von „Noten statt Verständnis“

  • kurzfristige Lerneffekte, die sofort wieder verpuffen

  • Frust, Scham und Resignation („Ich bin zu dumm“)

  • keine dauerhafte Verbesserung der Lernprozesse

  • wachsender Druck auf Kinder und Eltern

Förderung dagegen bedeutet, den Marathon zu gehen, nicht den Sprint. Verständnis aufbauen dauert – aber genau das lohnt sich.

Fazit: Noten sind nicht wichtiger als Verständnis

Natürlich spielen Noten eine Rolle im Schulsystem. Aber: Für nachhaltigen Lernerfolg und ein stabiles Selbstwertgefühl sind Verständnis, Geduld und individuelle Förderung entscheidend.

Eltern, Lehrkräfte und Lerntherapeuten sind gefragt, die Balance zu finden: Noten nicht ignorieren, aber ihnen auch nicht mehr Gewicht geben als nötig. Denn nur wenn wir den Fokus vom kurzfristigen Erfolg wegnehmen, können Kinder mit Legasthenie und Dyskalkulie dauerhaft lernen – und echte Fortschritte machen.

Wenn du noch tiefer in das Thema eintauchen willst: Hör rein in die aktuelle Podcast-Folge – dort erzähle ich, warum Verständnis immer wichtiger ist als Noten.
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