- welche vier Schritte notwendig sind, um Multiplikation nachhaltig zu lernen.
- warum ein fehlendes Zahlenraumverständnis das Multiplizieren so schwierig macht.
- wie du Kinder mit praktischen Übungen beim Mengenverständnis unterstützen kannst.
- welche Rolle wir als Eltern, Lehrkräfte und Lerntherapeut:innen bei der Förderung der Multiplikation spielen.
Warum das reine Auswendiglernen der Malreihen nicht reicht
Viele Kinder lernen die Malreihen mechanisch auswendig – schließlich wird das oft so in der Schule verlangt. Doch wer die Multiplikation nur auswendig kennt, ohne das dahinterliegende Mengenverständnis zu begreifen, stößt schnell an Grenzen.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Aufsagen der Malreihen in fester Reihenfolge. Kinder können die 2er- oder 5er-Reihe vielleicht problemlos aufsagen, aber sobald sie eine Aufgabe durcheinander gestellt bekommen, kommen sie ins Straucheln. Das liegt daran, dass sie nicht wirklich verstanden haben, was 3 mal 4 bedeutet – sie kennen lediglich das Ergebnis, nicht den Zusammenhang.
Multiplizieren ohne Mengenverständnis
Stell dir vor, du sollst einen Satz in einer fremden Sprache auswendig lernen, ohne zu wissen, was die einzelnen Wörter bedeuten. Solange du den Satz genau in der gelernten Reihenfolge aufsagen musst, klappt es vielleicht. Doch sobald ein Wort fehlt oder vertauscht wird, wird es schwierig. Genau das passiert, wenn Kinder die Malreihen lernen, ohne die Mengen dahinter zu verstehen. Sie sind nicht in der Lage, sich die Lösung herzuleiten – sie können nur abrufen, was sie auswendig gelernt haben. Das Problem dabei: Wenn die Malreihen nicht regelmäßig wiederholt werden, sind sie schnell vergessen. Wir als Eltern kennen das Phänomen: „Mein Kind konnte die 4er-Reihe doch vor drei Wochen noch, jetzt ist alles weg!“
Wie Kinder ein sicheres Mengenverständnis entwickeln können
Damit Multiplikation wirklich verstanden wird, braucht es ein stabiles Mengenverständnis. Kinder müssen begreifen, dass „4 mal 3“ bedeutet, dass sie die Menge 3 viermal haben. Das kann mit praktischen Übungen verdeutlicht werden: Murmeln, Bauklötze oder Perlenketten helfen, Mengen zu greifen und Zusammenhänge zu erkennen. Erst wenn sich eine Vorstellung davon gebildet hat, was eine Menge ist und wie sie vervielfacht wird, kann das Symbolische – also die Malaufgabe selbst – wirklich Sinn ergeben.
Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, solltest du dich mit den vier Schritten nach Hans Ebli befassen. Sie zeigen, wie Kinder Multiplikation nachhaltig lernen können – vom handlungsorientierten Begreifen bis hin zum sicheren Abrufen von Malreihen. Mehr dazu hörst du in der aktuellen Podcastfolge
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